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Agile Coach - Berufsbild der Zukunft?
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Mit der starken Zunahme an agilen und digitalen Transformationen, sind Organisationen vermehrt auf der Suche nach Agile Coaches. Weshalb ist dies so? Projekte werden vermehrt agil nach SCRUM, Kanban oder Scrumban durchgeführt, Teams arbeiten selbstorganisierter, Vorgesetzte werden von der autoritären Führungskraft zum Servant Leader. All diese Veränderungen der Arbeitswelt bedürfen einer Begleitung der betroffenen Personen, fachlicher Unterstützung zu neuen Tools, einer regelmäßigen Reflexion und ab und an auch eines offenen Ohres und der richtigen Coaching-Fragen.
Möglicherweise haben Sie schon die eine oder andere Stellenausschreibung des Agile Coaches gesehen? Wir stellen zumindest fest, dass Organisationen dieses neue Berufsbild vermehrt ausschreiben, interne Potentialträger weiterentwickeln oder externe Experten nutzen. Doch was beinhaltet dieses Jobprofil eigentlich konkret? Wie sieht der berufliche Alltag eines Agile Coaches aus?
Vorhang auf für den Agile Coach – das Beste aus zwei Welten.
Die Berufsbezeichnung Agile Coach vereint zwei Begriffe, die wir zunächst einzeln betrachten möchten: Agile & Coach.
Agile
Der Begriff „Agile“ (oder auch „Agil“) ist aktuell – zumindest im Bereich der Wirtschaft und Arbeitswelt – allgegenwärtig. Agilität umfasst eine hohe Anpassungsfähigkeit und die Kompetenz, Change proaktiv zu gestalten. Sie fördert die Veränderungsbereitschaft von Mitarbeitenden und Führungspersönlichkeiten sowie die Zukunftsfähigkeit von Organisationen. Agile Arbeitsweisen verfolgen einen Purpose – einen tieferen Sinn, sie zeichnen sich durch eine hohe Transparenz innerhalb des Teams und der Organisation aus, fördern ein ständiges Ausprobieren sowie die Kollaboration über Bereichs- und Unternehmensgrenzen hinweg und befähigen Mitarbeitende, eigenverantwortlich und aktiv mitzugestalten. Agilität ist gleichzeitig vor allem eine innere Haltung, welche von Werten wie Offenheit, Einfachheit, Respekt, Mut, Fokus und Commitment geprägt ist.
In einer volatilen, unsicheren, komplexen und mehrdeutigen Welt (kurz VUCA-Welt) ist das Agile Mindset zum einen eine Reaktion und gleichzeitig eine Voraussetzung, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Coach
Die Berufsbezeichnung "Coach" ist nicht geschützt und wird demnach sehr divers behandelt und deckt unterschiedlichste Themenbereiche ab – vom Agile Coach, über den Business Coach, den Team Coach, Life Coach, Career Coach, bis hin zum Sport Coach oder Ernährungscoach.
In diesem Beitrag fokussieren wir den Coach im Organisationskontext. Wir definieren ihn dabei als Begleiter, der durch eine fragende, kritisch-optimistische Haltung den Coachee oder auch Teams dazu befähigt, selbstständig Lösungen zu finden und umzusetzen. Der Coach ist in unserem Verständnis ein Wegbereiter dessen Stärke darin liegt, die richtigen ressourcen-aktivierenden Fragen zu stellen und aktiv zuzuhören.
Agile Coaches vereinen das Beste aus beiden Welten und begleiten Personen, Teams und Organisationen in der Transformation in Richtung Agilität. Sie bedienen sich dabei Tools aus Coaching, Training und Beratung. Die Rollen, die der Agile Coach dabei einnimmt, sind sehr umfangreich und können unterschiedlich definiert sein.
Unserer Erfahrung nach fokussiert sich der Agile Coach meist auf agile Teams oder einzelne Mitglieder agiler Teams und agiert – je nach Unternehmen oder Situation – in den folgenden Rollen:
- Coach
- Berater
- Methoden-Experte
- Moderator
- Trainer
- Teamentwickler
- Organisationsentwickler
- SCRUM-Master
- Innovator
- Mediator
Der Agile Coach unterstützt also Teams und Mitarbeitende auf dem Weg in Richtung Agilität und fördert somit die agile Transformation von Organisationen. In der Rolle des Teamentwicklers und -coaches fördert er Teams im Sinne des agilen Manifests sowie des agilen Mindsets und steigert ihre Methodenkompetenz sowie ihre Fähigkeit zur Selbstführung und Zusammenarbeit. Als Einzelcoach entwickelt er Einzelpersonen z.B. Scrum-Master, Product Owner, Teammitglieder oder Leader und unterstützt sie in der täglichen Arbeit oder bei fachlichen sowie persönlichen Herausforderungen. Außer bei Fachtrainings entwickeln die Teams und Coachees ihre Lösungen dabei grundsätzlich eigenständig.
Der Agile Coach kann zudem die Rolle des Moderators einnehmen und beispielsweise Visionsworkshops oder Retrospektiven moderieren. Als fachlicher Trainer vermittelt er bei Bedarf zudem Grundlagen agiler Methoden, wie z.B. Kanban oder SCRUM. Als Berater kann er außerdem Impulse geben und somit nicht nur eine fragende Haltung einnehmen, sondern auch inhaltlich beraten, sofern dies in der Organisation gewünscht und vereinbart ist. Nicht zuletzt kann er die Rolle des Organisationsentwicklers einnehmen, wobei er Sparringspartner für Change Manager oder People-Leader ist.
Bei seiner Tätigkeit sollten – unabhängig davon, welche der beschriebenen Rollen dominiert – stets das Agile Manifest, der Kundenfokus und die Sicherung der Zukunftsfähigkeit von Personen, Teams und der Organisation im Fokus stehen.
Denken Sie sich beim Lesen gerade: „So ein Agile Coach muss aber ganz schön viel leisten können.“? Das denken wir auch – und genau das macht das Berufsbild so interessant! Gleichzeitig bedarf es einer fundierten Ausbildung, damit der Agile Coach in allen Rollen gekonnt performen kann.
Falls Sie die Tätigkeit als Agile Coach nach diesem Beitrag anspricht und Sie an einer Ausbildung in diesem Bereich interessiert sind, besuchen Sie gern unsere Kompakt-Ausbildung zum Agile Coach. Den Link zu der Beschreibung finden sie hier:
Wenn Sie an einem Live-Bericht interessiert sind - hier können Sie weiterlesen:
Quelle
- Anna Faßhold & Ira Rueder
Literarturtipp
- Agiles Coaching. Die neue Art, Teams zum erfolg zu führen. Andresen, Judith (2018) Hanser Verlag.
- Agile Power Guide. Fokussiert, schnell und flexibel zum Erfolg. Braun, Christophe/Krauß, Udo (2019) Handelsblatt Fachmedien