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Konflikte dort lösen, wo sie entstehen
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Konflikte haben Hochkonjunktur.
Eine Studie aus dem Jahr 2009 bestätigt die steigende Anzahl von Konflikten. Für jeden Mitarbeiter – vor allem aber für Führungskräfte – wird es immer wichtiger, Konflikte rechtzeitig zu erkennen und lösen zu können.
Doch wie kommt es zu dieser „Konfliktschwemme“?
Unternehmen bauen Hierarchien ab. Sie wollen das Engagement und die Partizipation ihrer Mitarbeiter fördern. Eine bessere Zusammenarbeit auf Augenhöhe ist das, was sie anstreben. Tatsächlich aber scheint der Stresspegel zu steigen. Immer dann, wenn Vertrautes in Bewegung gerät, werden Dinge schwieriger, bevor sie einfacher werden. Deshalb ist das kein Wunder.
Doch es gibt kein Zurück. Wenn sich Unternehmen im Wettbewerb bewähren wollen, bleibt ihnen nichts übrig, als ihre Wertschöpfungskette zu optimieren und sich auf ihre Kunden zu fokussieren. Die tradierten, hierarchischen Systeme können dies nicht leisten. Sie erweisen sich zunehmend als ineffizient.
Drei verbreitete Ursachen für wachsende Konflikte
Was ist das: „gute Arbeit“?
Ein wesentlicher Teil der Konflikte entzündet sich an der Frage, was genau „gute Arbeit“ ist. Jeder Mitarbeiter, der sich engagiert, will selbstverständlich gute Arbeit leisten. Erbringt Vorstellungen davon mit, was das bedeutet.
Ob seine Kollegen die Vorstellungen teilen, steht auf einem anderen Blatt. Jeder will nur das Beste und glaubt sich im Recht. Genau deshalb verhärten sich die Fronten.
Anerkennung
Fehlende Anerkennung ist ein weiterer, gravierender Grund für Konflikte. Menschen reagieren empfindlich, wenn sie sich in ihrer beruflichen Kompetenz, in ihrer Arbeitsweise oder im sozialen Status missachtet fühlen.
Strukturen
Für sich genommen sind Strukturen neutral. Doch sie schaffen Realitäten. Sie bestimmen Oben und Unten, Abhängigkeiten, ermöglichen Handlungsfreiheit oder setzen Grenzen. Damit nehmen Strukturen Einfluss auf die Art, wie Menschen miteinander arbeiten und kommunizieren.
Wenn die Wellen hoch schlagen und Konflikte eskalieren, können Strukturen die Ursache sein. Dies anzuerkennen ist ein wichtiger Schritt. Die Systemtheorie öffnet den Blick für eine solche Betrachtung und hilft bei der Suche nach langfristigen Lösungen.
Die Konfliktebene bestimmt den Lösungsansatz
Wenn Konflikte sich selbst überlassen bleiben, eskalieren sie. Je mehr Dynamik sie entwickeln, desto schwieriger ist es, sie zu lösen. Sie rauben allen Beteiligten die Kraft und sind weder menschlich noch wirtschaftlich auf Dauer tragbar.
Konflikte entstehen auf verschiedenen Ebenen. Deshalb können auch die Lösungen auf unterschiedlichen Ebenen liegen: Wenn sich zwei Mitarbeiter streiten, können persönliche Differenzen die Ursache sein – oder nicht. Andere Ursachen sind ebenso denkbar. Bei Konflikten ist es deshalb wichtig, die Ursachen zu erkennen, um für die Lösung einen wirkungsvollen Hebel zu finden.
Zum Seminar: Konflikte zielorientiert lösen
Quelle: Kurt Faller, Systemisches Konfliktmanagement. Innerbetriebliche Konfliktbearbeitung und die Rollen von Macht und Hierarchien. Spektrum der Mediation 61/2016, S. 25-29.