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Vielfalt erkennen. Zuhören, um zu verstehen. Humble Inquiry
ACADEMY 4 EXCELLENCE | passion for people development
Vertrauensvolle Beziehungen aufbauen

Auch die beste Führungskraft kann nicht alles wissen. Es ist fast schon eine Platitüde, das zu glauben. Eine Führungkraft ist darauf angewiesen, dass Mitarbeiter ihre Erfahrungen teilen. Doch ein offenes Gespräch ist nur dann möglich, wenn zwischen beiden Seiten ein intensives Vertrauensverhältnis besteht.
Der Schlüssel zum Vertrauen
Das Erfolgsgeheimnis liegt im Austausch mit Kollegen und Mitarbeitern. Erfolgreiche People Leader hören genau zu und stellen Fragen.
Fragen zu stellen, empfinden manche Führungskräfte als befremdlich. Sie fürchten, sich eine Blöße zu geben. Als Fragende geben sie zu, etwas nicht zu wissen, und meinen, sie geben auf die Art dem Gesprächspartner Macht über sich. Weit gefehlt!
Offenheit bringt Risiken mit sich, wir machen uns verwundbar. Gleichzeitig ist genau das den Einsatz wert, denn nur so erfährt ein guter People Leader von den Dingen, die andernfalls verborgen bleiben.
Fragen stellen und Zuhören, um zu verstehen, ist der Schlüssel zum Erfolg. Dabei gleichzeitig die verschiedenen Ebenen des Zuhörers zu erkennen und zu beachten ist die Kunst.
Es geht hier nicht darum, Zuzuhören, um zu bewerten, zu beurteilen oder gar zu verurteilen. Es geht darum, zuzuhören, um zu verstehen.
Zuhören, um zu verstehen
- Zuhören mit IQ (rationaler Intelligenz) fördert das sachlich, fachliche Verstehen.
- Zuhören mit EQ (emotionaler Intelligenz) fördert das emphatische Verstehen und das Entstehen vom Mitgefühl.
- Zuhören mit SQ (sozialer Intelligenz) unterstützt das gemeinsame Gestalten und fördert ein Wir-Gefühl.
- Zuhören mit CQ (kultureller Intelligenz) fördert Integration und die Wertschätzung von Vielfalt und Diversität.
Um gut zuhören zu können, ist es wichtig, gute Fragen zu stellen.
Ehrliche, interessierte und vorurteilsfreie Fragen sind ein Kennzeichen von Humble Inquiry. Ebenso das Eingeständnis, nicht alles zu wissen. Wegbereiter für Humble Inquiry ist der Management- und Organisationspsychologe Professor Edgar Schein. Er schreibt:
“Humble Inquiry is the fine art of drawing someone out, of asking questions to which you do not already know the answer, of building a relationship based on curiosity and interest in the other person.”
5 Dinge, die Sie über Humble Inquiry wissen müssen

Humble Inquiry beschreibt die Kunst, gute Fragen zu stellen. Gute Fragen sind offen und vorurteilsfrei.
Bestimmte Frage-Typen schließt Humble Inquiry aus, da sie in ihrem Wesen keine echten Fragen sind – wie etwa rhetorische Fragen, Suggestivfragen oder provozierende Fragen.
Humble Inquiry als reine Fragetechnik zu verstehen, wird dem Konzept nicht gerecht. Fragen sind wichtig. Doch noch wichtiger ist es, den Gesprächspartner zum Sprechen zu ermuntern. Aufmerksamkeit und ein sensibler Umgang mit der jeweiligen Gesprächssituation, ist deshalb erfolgsentscheidend: Schweigen kann gelegentlich die richtigere Reaktion sein. Körpersprache, Stimmlage und das aufmerksame Zuhören sind ebenfalls Signale, die Offenheit und Interesse anzeigen.
Am meisten kommt es auf die Haltung an.
Humble Inquiry lebt vom Geben und Nehmen: Wer fragt, legt sein Interesse offen und gibt Lücken zu. Das ist sein Invest. Im Gegenzug bereitet er den Weg für ein vertrauensvolles Verhältnis und erfährt etwas. Der Gesprächspartner fühlt sich gehört, wertgeschätzt sowie anerkannt und ist deshalb bereit, seinerseits Vertrauen zu schenken.
Humble Inquiry ist nichts für Hektiker. Antworten brauchen oftmals Zeit zum Reifen. Auch in voreiligen Schlüssen liegt eine Gefahr. Wir sollten dabei nicht nur unserem Gesprächspartner Zeit geben, sondern auch uns selbst. Nur so können wir die Situation ganzheitlich erfassen und uns davor schützen, auf eingefahrene Bewertungsmuster zurückzugreifen.
- Quelle: Humble Inquiry - Vorurteilsloses Fragen als Methode effektiver Kommunikation. Edgar H. Schein. 2016. EHP Verlag. Edition Humanistische Psychologie.