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Zusammenarbeit & Führung auf Distanz - wie Sie virtuelle Teams zum Erfolg führen
ACADEMY 4 EXCELLENCE | passion for people development
Virtuelle Zusammenarbeit und Führung
Moderner Technik sei Dank - wir müssen nicht mehr die Wählscheibe bedienen, um miteinander, trotz örtlicher Distanz, ins Gespräch zu kommen. Heutzutage können wir sogar einander sehen und das in großen Teilnehmergruppen. Merkwürdig ist dabei diese Distanz. Kein gemeinsamer Plausch bei einem Kaffee in der Pause, kein bunt dekorierter Tisch, wenn die Kollegin Geburtstag feiert oder der Kollege Vater wurde. Aber Stimmt das eigentlich?
Ist Nähe auf Distanz möglich?
In unseren onlinebasierten Beratungen, Trainings und Coachings, haben wir die Erfahrung gemacht, dass das mit der Nähe ziemlich gut funktionieren kann. Als soziale Wesen, sind wir Menschen es natürlich gewohnt, Kommunikation nicht nur über Sprache und Tonalität wahrzunehmen, sondern insbesondere Körpersprache, Mimik und Gestik zu analysieren, um unser Gegenüber besser zu verstehen. Dieser vor allem visuelle Wahrnehmungskanal, der uns seit Beginn der Menschheitsgeschichte treue Dienste leistet, entfällt jedoch im virtuellen Kontext zum Teil.
Auf der anderen Seite erleben wir im virtuellen Raum aber auch eine Fokussierung auf neue Aspekte:
- Stimme
- Sprache
- Aktivitätsgrad der Teilhabe
- Persönliche Informationen
Die Arbeit aus dem Home-Office scheint vor allem zu unterstützen, dass wir durchaus persönlichere Seiten von uns zeigen. Wir erleben einander in einem neuen Setting. Auf der einen Seite virtuell distanziert, auf der anderen Seite näher, privater und vertrauter - wenn z. B. gerade der Hund im Hintergrund bellt, die Katze auf den Schoß springt oder das Kind Grimassen vor der Webcam schneidet. All dies sind gemeinsam geteilte Momente, die verbinden.
Auch gemeinsam erlebte Herausforderungen virtueller Zusammenarbeit oder die Bewältigung der ein oder anderen Hürde innerhalb eines Remote-Teams, erzeugen Teamgeist, erhöhen das Vertrauen und somit die Nähe - trotz Distanz.
Wichtig dabei ist, transparente Voraussetzungen für diese neue Form der Führung und Zusammenarbeit zu definieren. So sollten u.a. die medientechnischen Fähigkeiten der Teammitglieder offengelegt und bei Bedarf geschult werden. Steht die Technik und sind alle bereit, diese zu beherrschen, sollte das virtuelle Team die gemeinsame (neue) Form der Kommunikation und Kollaboration reflektieren.
Dabei geht es um die virtuelle Besprechungskultur:
- Wie, wann und wie oft treffen sich welche Kollegen zu welchem Thema?
- Wie sollen die Besprechungen ablaufen und was ist das Ziel?
- Wie findet der Austausch von Informationen statt?
- Wie werden Arbeitsschritte und -ergebnisse dokumentiert?
- Wo bedarf es Rücksprache und wo vielleicht auch nicht (mehr)?
Arbeiten alle in einem virtuellen Team und trotzdem zum Großteil autark, bedarf es an anderer Stelle mehr Austausch und Kommunikation. Dies zeigen zumindest Umfrageergebnisse der Jobplattform Stepstone. 62% der rund 5.000 Befragten gaben dort den Wunsch an, dass ihre Führungskraft sich noch intensiver mit ihr austausche und sich dafür auch die Zeit nähme.
Die Führungskraft als Servant Leadership
Gleichzeitig muss der Virtual Leader Aufgaben konkret strukturieren delegieren können und die Mitarbeiter darin unterstützen, Hürden virtueller Zusammenarbeit eigenständig zu bewältigen und eigene Erfolgsgeschichten zu schreiben. Der beschriebene Führungsstil wird auch Servant Leadership oder dienende Führung genannt.
Kollaboration und Führung auf Distanz braucht Vertrauen. Vertrauen in die Fähigkeiten des Teams, Vertrauen darin, dass Absprachen und Deadlines eingehalten werden, dass ehrliches Feedback gegeben wird und Mitarbeitende engagiert sind. All das gibt es nicht einmal in der analogen Zusammenarbeit von allein. Ein solches Vertrauen wird immer wieder neu erarbeitet - nun eben virtuell.
Den Teamspirit fördern
Übrigens: Teambuilding funktioniert auch online einwandfrei. Mit Ritualen, wie einem "Feierabendbier@Home" - persönlich nah und trotzdem mit dem benötigten Mindestabstand. Oder mit einer virtuellen "Fuck-Up-Night", wo sich das Team zu den "Lowlights" der vergangenen Wochen auslassen kann, um somit voneinander zu lernen. Die Möglichkeiten sind größer, als wir anfangs vielleicht dachten - es erfordert nur ein wenig Kreativität.
Mehr zum Thema virtuelle Führung finden Sie auch in unserer ACADEMY 4 EXCELLENCE in der Live Online Ausbildung #Virtual Leadership - erfolgreich führen auf Distanz
Quelle:
- managerSeminare, Heft 266; Ausgabe Mai 2020, S. 6.
- Harry Gatterer, Matthias Horx (Hrsg.), Die Welt nach Corona, Business, Märkte, Lebenswelten – was sich ändern wird. Zukunftsinstitut GmbH, 2020
Literaturtipp:
- Elke Berniger-Schäfer, Digital Leadership, Die Digitalisierung der Führung, 2019